Zitat: Johann Wolfgang von Goethe:
„Sammler sind glückliche Menschen“


Schaut man sich die Nachrichten und Schlagzeilen der letzten Jahre an, fallen immer wieder kuriose und informative Meldungen im Zusammenhang mit "Schädeln" auf. Hier eine Auswahl:

  • 19.04.2022, Spiegel.de
  • Uhu mit Unfall der Schnabelspitze

    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/uhu-in-dorsten-zahnarzt-klebt-schnabelspitze-wieder-an-a-7998318e-6438-4d0e-93b4-5d2495e0ca60

    In Nordrhein-Westfalen hat sich ein Uhu die Schnabelspitze abgebrochen. Ein Zahnarzt sprang während der Feiertage ein, um dem verletzten Tier zu helfen.

    Mithilfe von Modelliermasse reparierte Stefan Hüttermann den Vogelschnabel: Der Zahnarzt aus Dorsten hat einem Uhu in seiner Praxis so zu neuem Mundwerkzeug verholfen.

  • 01.06.2021, Spiegel.de
  • Geschmuggelte Rehschädel, was wurde falsch gemacht?

    Reisender bringt verwesende Rehschädel im Koffer mit. Dieses Souvenir stank den Zollbeamten: Ein Urlauber hat aus der Türkei drei Rehschädel mitgebracht. Doch weil die schon vor sich hin faulten, griffen die Beamten ein.

    https://www.spiegel.de/panorama/duesseldorf-verwesende-rehschaedel-in-koffer-entdeckt-a-bd0deb17-0fef-4aac-adf4-baafa0655088

    Die Fotos in dem Artikel zeigen, dass die Schädel eigentlich oberflächlich gut von Fleischresten befreit worden waren. Allerdings, so die Vermutung, war das Hirn noch drin und einiges an weichem Bindegewebe in der Nase und in Bereichen, wo man „eh schlecht dran kommt“. Die etwas aufwendige Entfernung des Gehirns durch rührende Bewegungen mit Hilfe einer langen Pinzette durch die kleine Öffnung am Ende der Wirbelsäule in einem großen Eimer oder unter fließendem Wasser ist mühselig, hätte sich hier aber gelohnt. Hirngewebe stinkt abscheulich, wenn es anfängt zu verwesen…
    Ordentliches Einsalzen, „Pökeln“, hilft bei Muskelfleisch und Bindegebe für eine Übergangszeit eigentlich auch ganz gut.

    Deer
    Schädel eines Rehbocks

  • 19.09.2011, Spiegel.de
  • Auch manche Vögel geben Milch!!

    Es klingt kurios: Einige Vogelarten produzieren eine Art Milch, die sie an ihren Nachwuchs verfüttern. Forscher haben erstmals die von Tauben gebildete Substanz genauer untersucht. Sie könnte Jungen und Eltern gleichermaßen schützen, meinen die Biologen.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/voegel-taubenmilch-staerkt-nachwuchs-und-eltern-a-787003.html

    Goethe beim Betrachten von Schiller´s Schädel!

    Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, zwei der bedeutendsten Dichter im deutschsprachigen Raum waren in Weimar fast Nachbarn. Obwohl sie sich zunächst aneinander gewöhnen mussten, entstand eine tiefe Freundschaft, und als Schiller am 5. Mai 1805 starb, war das für Goethe ein großer Schock. Er schrieb in einem Brief, er hätte „die Hälfte seines Daseins verloren“.

    Entscheidend für das unten zu lesende Gedicht ist der 24. September 1826, als für Goethe aus der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek der kürzlich davor aufgefundene Schädel Friedrich von Schillers herbeigeholt wurde. Goethe ließ ihn, wahrscheinlich unten im Garten, von zwei Angestellten reinigen, und betrachtete ihn genau. Am selben Abend noch schrieb er das berühmte Gedicht, am nächsten Morgen korrigierte er es und fertigte eigenhändig eine Reinschrift an.

    Sehr viel später stellte sich allerdings heraus, dass der Schädel, den Goethe für den Schillers und in seiner Hand hielt, nicht von Schiller stammte… (Quelle (zum Teil verwendet und verändert): https://wolfgangvolpers.de/schillers-schaedel/ - Volpers bezieht sich hier auf das 2002 erschienene Buch „Schillers Schädel“ von Albrecht Schöne.)

    Goethe und Schiller
    Die Dichter Goethe und Schiller als Denkmal vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar
    Bienert
    Skulptur mit Goethe, der Schiller‘s Schädel in den Händen hält und ihn betrachtet. © Michael Bienert, (http://www.text-der-stadt.de/Schillers_Schaedel_2009.html)
    Und hier das Gedicht:
    Bei Betrachtung von Schillers Schädel

    Johann Wolfgang von Goethe

    Im ernsten Beinhaus wars, wo ich beschaute,
    Wie Schädel Schädeln angeordnet paßten;
    Die alte Zeit gedacht ich, die ergraute.

    Sie stehn in Reih geklemmt, die sonst sich haßten,

    Und derbe Knochen, die sich tödlich schlugen,
    Sie liegen kreuzweis, zahm allhier zu rasten.

    Entrenkte Schulterblätter! Was sie trugen,
    Fragt niemand mehr, und zierlich tätge Glieder,
    Die Hand, der Fuß, zerstreut aus Lebensfugen.

    Ihr Müden also lagt vergebens nieder,
    Nicht Ruh im Grabe ließ man euch, vertrieben
    Seid ihr herauf zum lichten Tage wieder,
    Und niemand kann die dürre Schale lieben,
    Welch herrlich edlen Kern sie auch bewahrte,
    Doch mir Adepten war die Schrift geschrieben,
    Die heilgen Sinn nicht jedem offenbarte,
    Als ich inmitten solcher starren Menge
    Unschätzbar herrlich ein Gebild gewahrte,
    Daß in des Raumes Moderkält und Enge
    Ich frei und wärmefühlend mich erquickte,
    Als ob ein Lebensquell dem Tod entspränge,
    Wie mich geheimnisvoll die Form entzückte!

    Die gottgedachte Spur, die sich erhalten!
    Ein Blick, der mich an jenes Meer entrückte,
    Das flutend strömt gesteigerte Gestalten.

    Geheim Gefäß! Orakelsprüche spendend,
    Wie bin ich wert, dich in der Hand zu halten?
    Dich höchsten Schatz aus Moder fromm entwendend
    Und in die freie Luft, zu freiem Sinnen,
    Zum Sonnenlicht andächtig hin mich wendend.

    Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,
    Als daß sich Gott-Natur ihm offenbare?

    Wie sie das Feste läßt zu Geist verrinnen,
    Wie sie das Geisterzeugte fest bewahre.



    - Das Gedicht, vorgetragen von Andreas Lingnau -

    Gibt es auch Eier-legende Säugetiere? Aber klar, bei den Kloakentieren!

    https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/kloakentiere/36374

    https://www.biologie-seite.de/Biologie/Kloakentiere

    platypus
    Schädel eines Schnabeltieres

    Schiefe Schädel: die Evolution verändert Zahnwal-Schädel!

    http://www.cetacea.de/schiefe-schaedel-die-evolution-veraendert-zahnwalschaedel/#comment-437

  • 11.06.2008 Spiegel-Online
  • Einhorn verzückt Italien

    Es ist wie im Märchen: In der Toskana ist ein Rehbock aufgetaucht, der nur ein Horn hat. Das scheue Reh mit den großen braunen Augen ist für Wissenschaftler der Beweis, dass es die mythischen Einhörner tatsächlich gegeben haben könnte.

    Ganzer Text: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wundersames-tier-einhorn-verzueckt-italien-a-559062.html

  • 10.08.17 Spiegel-Online
  • Einhörner gab es wirklich!

    Einhorn-Kult? Gab's schon in den Achtzigern. Nur dass die Mythenwesen damals real waren - erschaffen von einem echten Zauberer. Das berühmteste wurde auf US-Tour von Polizisten abgeführt.

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/einestages/magier-oberon-zell-ravenheart-schuf-echtes-einhorn-a-1159574.html

    unicorn
    Nachbildung eines ausgewachsenen Einhorns, fotografiert im Museum der Dechenhöhle in Iserlohn

  • 12.01.16 Spiegel-Online
  • Wieso hat der Puma Zähne auf dem Kopf

    In Idaho hat ein Jäger einen Puma mit seltsamer Missbildung erlegt: Aus dem Kopf des Tieres ragt die Spitze eines zweiten Unterkiefers. Wie kann das sein?

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/idaho-missbildung-bei-puma-stammt-von-zwilling-a-1071575.html

    Quiz mit Skeletten:

    Wer sein Wissen über Skelette testen möchte, kann diesen Link benutzen:

    https://www.watson.ch/quiz/wissen/706699271-das-gruseligste-quiz-der-welt-erkennst-du-diese-tiere-an-ihrem-skelett
    quiz

  • 16.04.15 Natural History Museum
  • Beweise für Trinkbecher aus Schädelkalotte in Grossbritannien, sogenannte „Skull-Cups“

    Analysis of ancient cadavers recovered at a famous archaeological site confirm for the first time the existence of a sophisticated culture of butchering and carving human remains.

    Ganzer Text: http://www.nhm.ac.uk/press-office/press-releases/palaeolithic-remains-prove-cannibalistic-habits-of-human-ancesto.html

  • 19.01.10 Spiegel-Online/ Welt.de:
  • Klaus Stoertebekers Schädel gestohlen

    Der Schädel vom berühmten Seeräuber Klaus Stoertebeker wurde aus dem Hamburgmuseum Anfang 2010 gestohlen. Mittlerweile ist er wieder aufgetaucht.

    Ganzer Text: http://www.welt.de/vermischtes/article5911941/Klaus-Stoertebeckers-Schaedel-aus-Museum-gestohlen.html

    oder http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,672836,00.html

    Schädel und Gesichtsrekonstruktion von Klaus Stoertebeker (Quelle: www.hamburgmuseum.de)

  • 09.03.10 Dailymail.co.uk:
  • Chinesin wachsen Hörner

    Nicht nur Paarhufer, auch Menschen (in diesem Fall eine 101-jährige Chinesin) bilden manchmal Horn-artige Strukturen am Kopf aus, wie hier zu lesen und zu sehen ist:

    http://dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1256398/Chinese-grandmother-grows-devil-horns.html

    oder http://gustafrases.blogspot.nl/2010/07/increible-personas-con-cuernos.html

    oder http://www.mundotkm.com/mx/hot-news/66904/aparecio-una-verdadera-mujer-unicornio-en-china

    Auch Neanderthaler haben Tierschädel gesammelt!

    Dieser Neanderthaler, fotografiert im Forschungs-Museum in Schöningen bei Helmstedt, zeigt einen Pferdeschädel aus seiner Sammlung und beweist, dass auch diese ausgestorbene Menschenart schon Schädel gesammelt zu haben scheint…LOL…
    neanderthal

  • Buchtipp:
  • Uwe Peter Kanning, der Autor des Buches "Von Schädeldeutern und anderen Scharlatanen", Pabst Science Publishers, 2010, stellt unseriöse Methoden der Psychodiagnostik vor und zeigt, wie raffiniert Scharlatane vorgeben (und gutes Geld damit verdienen), durch den Einsatz von pseudowissenschaftlichen Methoden, Bewerber bei Vorstellungsgesprächen eindeutig charakterisieren und einschätzen zu können. Ausführlich schildert Kanning die geschichtlichen Entwicklungen von Physiognomik und Phrenologie unter dem Motto: "An ihren Schädeln sollt ihr sie erkennen."
    book

  • 28.02.08 Spiegel-Online:
  • Bachs Gesicht rekonstruiert

    Seine Musik fasziniert bis heute - nun ist Johann Sebastian Bachs Gesicht am Computer neu entstanden. Ein Schädelabguss des Komponisten bildete die Basis der Rekonstruktion. Auf ähnliche Art wurden bereits die Antlitze von Tutanchamun und Störtebecker nachgebildet.

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,538452,00.html

  • 16.01.08 Spiegel-Online:
  • Schädelknochen stammen von Beethoven

    In Kalifornien haben Wissenschaftler mehrere Schädelfragmente als Überreste von Ludwig van Beethoven identifiziert. Die Knochen des Komponisten haben eine Odyssee durch die halbe Welt hinter sich.

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,385750,00.html

  • Buchtipp:
  • Wer interessiert ist, die Schädel von historischen Persönlichkeiten wie Dichtern, Komponisten, Heiligen oder Königen, einmal zu sehen und viel Interessantes über ihr Schicksal zu erfahren, der sollte sich das Buch von Herbert Ullrich, "Schädel-Schicksale, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2004, ISBN 3-89937-055-4", zulegen. Es handelt sehr detailliert und gut recherchiert von vielen berühmten Schädeln und lässt erahnen, wie begehrt diese Schädel auch für Diebe und Verehrer waren, und mit wie viel Aufwand ihre Echtheit geklärt wurde bzw. wird. Ein wirklich aufregendes Buch!!!

  • 30.08.07 Spiegel-Online:
  • Diamantschädel bringt Rekord-Erlös

    "Diamonds are forever"? Von wegen! Dass Reichtum vergänglich ist, verkörpert kein Kunstwerk so deutlich wie Damien Hirsts Diamantschädel. Paradox: Das Werk füllte jetzt das Portemonnaie des Künstlers mit einem Rekord-Erlös.

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,503021,00.html

  • 05.07.06 Spiegel-Online:
  • Inder verliert Teil seines Schädels

    Die eigene Schädeldecke in der Hand zu halten, losgelöst vom Rest des Kopfs: Eine Szene wie aus einem Horrorfilm, nur dass die medizinische Skurrilität real ist und ein Unfallopfer aus Indien berühmt gemacht hat. Die gute Nachricht ist, dass dem Mann neuer Knochen nachwächst.

    Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,425217,00.html

  • Gezielte Domestikation von Füchsen als Experiment für Haustierwerdung!
  • Nachdem der Hund eindeutig als ältestes Haustier des Menschen bewiesen ist, die Domestikation hat wohl vor mehr als 30.000 Jahren in Europa und/oder Ostasien stattgefunden (Alice Roberts, 2017/18 „Tamed“), wurde ein Experiment im abgelegenen Sibirien berühmt, was als die jüngste und vielleicht auch spektakulärste Haustierwerdung bezeichnet werden kann! 1959, in der damaligen UdSSR, war der Startpunkt für die Biologen Dmitri Beljajew und Lumilla Trut, mit wenigen Silberfüchsen von Pelzfarmen das Prinzip der Domestikation – Haustierwerdung – experimentell zu untersuchen. Schon nach wenigen Generationen fingen die Füchse an, mit dem Schwanz zu wedeln, Schlappohren zu bekommen und sich wie Schoßhunde zu benehmen. Die Geschichte dazu, wundervoll detailliert zusammengefaßt in dem Buch „Füchse zähmen“, ist packend geschrieben und stellt insgesamt eine unerwartete wissenschaftliche Sensation dar!

    Schädelveränderungen bei Hunden im Vergleich zu ihrem Vorfahren, dem Wolf, sind beschrieben worden. Solche Veränderungen sind wohl auch bei den Silberfüchsen aufgefallen. Leider konnte ich bisher keine Abbildungen dieser veränderten, domestizierten und damit veränderten Fuchs-Schädel ausfindig machen. Ich habe sogar Dr. Ludmilla Trut persönlich angeschrieben, sie hat bisher, vielleicht auch aufgrund Ihres mittlerweile hohen Alters, nicht geantwortet.

    Literatur zum Thema:

  • Dugatkin Lee Alan & Ludmilla Trut , 2018, Füchse zähmen: Domestikation im Zeitraffer, Springer Verlag
  • Roberts Alice, 2017/2018, Tamed – ten species that changed the world, Windmill Books
  • https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/domestizierung-forscher-zuechten-zahme-fuechse-a-1209235.html
  • https://www.spektrum.de/news/haustier-gene-im-zahmen-fuchs/1583234
  • fuchse_zahmen

  • Eisleichen von Eiszeittieren:
  • Eine Konsequenz der Klimaerwärmung ist, dass das „ewige Eis“ in Alaska und Sibirien zu schmelzen beginnt. Dadurch werden Tierleichen, die dort über viele Tausend Jahre eingefroren waren, aus dem Eis nach und nach freigelegt werden. Hier eine Auswahl von solchen Eisleichen, von Höhlenbär, Wolf, Pferdefohlen, Mammutbaby, Steppenbison und die eines Höhlenlöwen-Jungen, die besonders gut erhalten sind und eine Idee vom tatsächlichen Aussehen dieser eiszeitlichen Säugetiere geben.

    https://www.dailymail.co.uk/news/article-8725911/39-000-year-old-cave-bear-discovered-perfectly-preserved-Siberia.html
    https://www.smithsonianmag.com/smart-news/perfectly-preserved-32000-year-old-wolf-head-was-found-siberia-180972418
    https://www.accuweather.com/en/weather-news/42000-year-old-specimen-believed-to-be-best-preserved-ice-age-animal-ever-found-in-the-world/2418
    https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2124991/Siberian-mammoth-Yuka-Ice-Age-creatur-perfectly-preserved-10-000-years.html
    https://www.thevintagenews.com/2018/08/04/blue-babe
    https://siberiantimes.com/science/casestudy/news/cute-first-pictures-of-new-50000-year-old-cave-lion-cub-found-perfectly-preserved-in-permafrost-of-yakutia
    https://www.welt.de/wissenschaft/article137953929/Wollnashorn-Baby-mit-Auge-Ohr-und-Fell-entdeckt.html

  • Franz Joseph Gall und Phrenologie:
  • Franz Joseph Gall (1758-1825), ein deutscher Arzt und Hirnanatom begründete zu Beginn des 19. Jahrhunderts die „Phrenologie“, eine Schädellehre, die geistige Eigenschaften bestimmten, klar abgegrenzten Hirnarealen zuzuordnen versuchte. Er beschrieb den angeblich direkten Zusammenhang von geistigen Fähigkeiten und Charakter-Eigenschaften auf der einen Seite und Schädel bzw. Gehirnform auf der anderen Seite. Nach anfänglicher Begeisterung folgte dann doch Skepsis für seine Theorien. Seine umfangreiche Schädelsammlung zusammen mit seinem eigenen Schädel wird seit seinem Tod im Rollettmuseum in Baden bei Wien in Österreich gezeigt.

    Buchtipps:

    → Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791. (Text kann unter „http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/gall_untersuchungen_1791“ heruntergeladen werden)

    → Franz Joseph Gall und Johann Kaspar Spurzheim, 1809: „Untersuchungen über die Anatomie des Nervensystems überhaupt, und des Gehirns insbesondere: ein dem Französischen Institute überreichtes Mémoire; nebst dem Berichte der H.H. Commissaire des Institutes und den Bemerkungen der Verfasser über diesen Bericht“. Das Hauptwerk von Gall, welches er zusammen mit Spurzheim veröffentlicht hat! Titelblatt, siehe die folgende Abbildung, (B).

    → Stanley Finger & Paulk Eling, 2019: „Franz Joseph Gall“, Oxford University Press Inc. Titelblatt, siehe die folgende Abbildung, (A). Es soll sich um einen von Gall eigenhändig beschrifteten Menschenschädel handeln!

    Wichtige Werke über bzw. von Franz Joseph Gall
    Darstellung von Gall´s Phrenologie, Zuordnung der Charakter-Eigenschaften eines Menschen am Schädel. In: Friedrich Eduard Bilz (1842-1922): Das neue Naturheilverfahren (75. Jubiläumsausgabe), Monographie von 1894, kein Copyright.
    gall
    Franz Joseph Gall führt eine Diskussion über Phrenologie mit fünf Kollegen,
    mit der Zeichnung wird sich über ihn und sein Schaffen lustig gemacht.
    (Franz Joseph Gall leading a discussion on phrenology with five colleagues, among his extensive collection of skulls and model heads. Coloured etching by T. Rowlandson, 1808. https://wellcomeimages.org/indexplus/obf_images/0b/df/fe94d4e463f88c37e6cefd345c2c.jpg. This file is licensed under the Creative Commons Attribution 4.0 International license.)
  • Humorvolles Erlebnis im Museum
  • Büste von Nofretete im Ägyptischen Museum / Neuen Museum in Berlin, 2006, Zserghei, kein Copyright.
    Ein Mann geht mit seinem Sohn ins Ägyptische Museum. Sie kommen zu einem dort ausgestellten Schädel und der Vater erklärt stolz: „Dies ist der Schädel von der berühmten Ägypterin Nofretete, Gemahlin des Königs Echnaton!“ Der Sohn fragt. „Und was ist der kleine Schädel daneben?“ Der Vater liest das Schild und sagt verdutzt: „Hier steht: Das ist der Schädel von Nofretete als Kind…“.

  • Nette Geschichte aus Freiburg:
  • In Freiburg wohnte einst ein alter Schmied, dessen junge Frau mit ihrem Geliebten, einem Schmiedegesellen, den Tod des Schmieds beschloss. Die beiden töteten den Ehemann mit einem Schlag auf einen Nagel in den Kopf des Schmiedes, während dieser schlief, versteckten den Nagel unter den Haaren, und niemand bemerkte den Mord. Auch schöpfte niemand Verdacht, als die beiden wenig später heirateten. Als aber aus Platzmangel die Leiche des Ermordeten nach einigen Jahren exhumiert wurde, entdeckte der Totengräber, aufmerksam geworden durch eine Kröte, die merkwürdigerweise aus dem Schädel kroch, den Nagel im Kopf und meldete seine Beobachtung beim Stadtrat. So wurden die beiden Mörder schließlich doch noch ihrer gerechten Strafe zugeführt.

    Was lernen wir daraus: Gottes Mühlen mahlen langsam!!

    Der Schädel des Schmieds mit Nagel und Kröte auf dem "Alten Friedhof" in Freiburg