In Nordrhein-Westfalen hat sich ein Uhu die Schnabelspitze abgebrochen. Ein Zahnarzt sprang während der Feiertage ein, um dem verletzten Tier zu helfen.
Mithilfe von Modelliermasse reparierte Stefan Hüttermann den Vogelschnabel: Der Zahnarzt aus Dorsten hat einem Uhu in seiner Praxis so zu neuem Mundwerkzeug verholfen.
Reisender bringt verwesende Rehschädel im Koffer mit. Dieses Souvenir stank den Zollbeamten: Ein Urlauber hat aus der Türkei drei Rehschädel mitgebracht. Doch weil die schon vor sich hin faulten, griffen die Beamten ein.
Die Fotos in dem Artikel zeigen, dass die Schädel eigentlich oberflächlich gut von Fleischresten befreit worden waren. Allerdings, so die Vermutung, war das Hirn noch drin und einiges an weichem Bindegewebe in der Nase und in Bereichen, wo man „eh schlecht dran kommt“. Die etwas aufwendige Entfernung des Gehirns durch rührende Bewegungen mit Hilfe einer langen Pinzette durch die kleine Öffnung am Ende der Wirbelsäule in einem großen Eimer oder unter fließendem Wasser ist mühselig, hätte sich hier aber gelohnt. Hirngewebe stinkt abscheulich, wenn es anfängt zu verwesen…
Ordentliches Einsalzen, „Pökeln“, hilft bei Muskelfleisch und Bindegebe für eine Übergangszeit eigentlich auch ganz gut.
Es klingt kurios: Einige Vogelarten produzieren eine Art Milch, die sie an ihren Nachwuchs verfüttern. Forscher haben erstmals die von Tauben gebildete Substanz genauer untersucht. Sie könnte Jungen und Eltern gleichermaßen schützen, meinen die Biologen.
Entscheidend für das unten zu lesende Gedicht ist der 24. September 1826, als für Goethe aus der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek der kürzlich davor aufgefundene Schädel Friedrich von Schillers herbeigeholt wurde. Goethe ließ ihn, wahrscheinlich unten im Garten, von zwei Angestellten reinigen, und betrachtete ihn genau. Am selben Abend noch schrieb er das berühmte Gedicht, am nächsten Morgen korrigierte er es und fertigte eigenhändig eine Reinschrift an.
Sehr viel später stellte sich allerdings heraus, dass der Schädel, den Goethe für den Schillers und in seiner Hand hielt, nicht von Schiller stammte… (Quelle (zum Teil verwendet und verändert): https://wolfgangvolpers.de/schillers-schaedel/ - Volpers bezieht sich hier auf das 2002 erschienene Buch „Schillers Schädel“ von Albrecht Schöne.)
Es ist wie im Märchen: In der Toskana ist ein Rehbock aufgetaucht, der nur ein Horn hat. Das scheue Reh mit den großen braunen Augen ist für Wissenschaftler der Beweis, dass es die mythischen Einhörner tatsächlich gegeben haben könnte.
Ganzer Text: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wundersames-tier-einhorn-verzueckt-italien-a-559062.html
Einhorn-Kult? Gab's schon in den Achtzigern. Nur dass die Mythenwesen damals real waren - erschaffen von einem echten Zauberer. Das berühmteste wurde auf US-Tour von Polizisten abgeführt.
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/einestages/magier-oberon-zell-ravenheart-schuf-echtes-einhorn-a-1159574.html
In Idaho hat ein Jäger einen Puma mit seltsamer Missbildung erlegt: Aus dem Kopf des Tieres ragt die Spitze eines zweiten Unterkiefers. Wie kann das sein?
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/idaho-missbildung-bei-puma-stammt-von-zwilling-a-1071575.html
Analysis of ancient cadavers recovered at a famous archaeological site confirm for the first time the existence of a sophisticated culture of butchering and carving human remains.
Der Schädel vom berühmten Seeräuber Klaus Stoertebeker wurde aus dem Hamburgmuseum Anfang 2010 gestohlen. Mittlerweile ist er wieder aufgetaucht.
Ganzer Text: http://www.welt.de/vermischtes/article5911941/Klaus-Stoertebeckers-Schaedel-aus-Museum-gestohlen.html
Nicht nur Paarhufer, auch Menschen (in diesem Fall eine 101-jährige Chinesin) bilden manchmal Horn-artige Strukturen am Kopf aus, wie hier zu lesen und zu sehen ist:
http://dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1256398/Chinese-grandmother-grows-devil-horns.html
oder http://gustafrases.blogspot.nl/2010/07/increible-personas-con-cuernos.html
oder http://www.mundotkm.com/mx/hot-news/66904/aparecio-una-verdadera-mujer-unicornio-en-china
Seine Musik fasziniert bis heute - nun ist Johann Sebastian Bachs Gesicht am Computer neu entstanden. Ein Schädelabguss des Komponisten bildete die Basis der Rekonstruktion. Auf ähnliche Art wurden bereits die Antlitze von Tutanchamun und Störtebecker nachgebildet.
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,538452,00.html
In Kalifornien haben Wissenschaftler mehrere Schädelfragmente als Überreste von Ludwig van Beethoven identifiziert. Die Knochen des Komponisten haben eine Odyssee durch die halbe Welt hinter sich.
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,385750,00.html
Wer interessiert ist, die Schädel von historischen Persönlichkeiten wie Dichtern, Komponisten, Heiligen oder Königen, einmal zu sehen und viel Interessantes über ihr Schicksal zu erfahren, der sollte sich das Buch von Herbert Ullrich, "Schädel-Schicksale, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2004, ISBN 3-89937-055-4", zulegen. Es handelt sehr detailliert und gut recherchiert von vielen berühmten Schädeln und lässt erahnen, wie begehrt diese Schädel auch für Diebe und Verehrer waren, und mit wie viel Aufwand ihre Echtheit geklärt wurde bzw. wird. Ein wirklich aufregendes Buch!!!
"Diamonds are forever"? Von wegen! Dass Reichtum vergänglich ist, verkörpert kein Kunstwerk so deutlich wie Damien Hirsts Diamantschädel. Paradox: Das Werk füllte jetzt das Portemonnaie des Künstlers mit einem Rekord-Erlös.
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,503021,00.html
Die eigene Schädeldecke in der Hand zu halten, losgelöst vom Rest des Kopfs: Eine Szene wie aus einem Horrorfilm, nur dass die medizinische Skurrilität real ist und ein Unfallopfer aus Indien berühmt gemacht hat. Die gute Nachricht ist, dass dem Mann neuer Knochen nachwächst.
Ganzer Text: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,425217,00.html
Nachdem der Hund eindeutig als ältestes Haustier des Menschen bewiesen ist, die Domestikation hat wohl vor mehr als 30.000 Jahren in Europa und/oder Ostasien stattgefunden (Alice Roberts, 2017/18 „Tamed“), wurde ein Experiment im abgelegenen Sibirien berühmt, was als die jüngste und vielleicht auch spektakulärste Haustierwerdung bezeichnet werden kann! 1959, in der damaligen UdSSR, war der Startpunkt für die Biologen Dmitri Beljajew und Lumilla Trut, mit wenigen Silberfüchsen von Pelzfarmen das Prinzip der Domestikation – Haustierwerdung – experimentell zu untersuchen. Schon nach wenigen Generationen fingen die Füchse an, mit dem Schwanz zu wedeln, Schlappohren zu bekommen und sich wie Schoßhunde zu benehmen. Die Geschichte dazu, wundervoll detailliert zusammengefaßt in dem Buch „Füchse zähmen“, ist packend geschrieben und stellt insgesamt eine unerwartete wissenschaftliche Sensation dar!
Schädelveränderungen bei Hunden im Vergleich zu ihrem Vorfahren, dem Wolf, sind beschrieben worden. Solche Veränderungen sind wohl auch bei den Silberfüchsen aufgefallen. Leider konnte ich bisher keine Abbildungen dieser veränderten, domestizierten und damit veränderten Fuchs-Schädel ausfindig machen. Ich habe sogar Dr. Ludmilla Trut persönlich angeschrieben, sie hat bisher, vielleicht auch aufgrund Ihres mittlerweile hohen Alters, nicht geantwortet.
Literatur zum Thema:
Eine Konsequenz der Klimaerwärmung ist, dass das „ewige Eis“ in Alaska und Sibirien zu schmelzen beginnt. Dadurch werden Tierleichen, die dort über viele Tausend Jahre eingefroren waren, aus dem Eis nach und nach freigelegt werden. Hier eine Auswahl von solchen Eisleichen, von Höhlenbär, Wolf, Pferdefohlen, Mammutbaby, Steppenbison und die eines Höhlenlöwen-Jungen, die besonders gut erhalten sind und eine Idee vom tatsächlichen Aussehen dieser eiszeitlichen Säugetiere geben.
https://www.dailymail.co.uk/news/article-8725911/39-000-year-old-cave-bear-discovered-perfectly-preserved-Siberia.htmlFranz Joseph Gall (1758-1825), ein deutscher Arzt und Hirnanatom begründete zu Beginn des 19. Jahrhunderts die „Phrenologie“, eine Schädellehre, die geistige Eigenschaften bestimmten, klar abgegrenzten Hirnarealen zuzuordnen versuchte. Er beschrieb den angeblich direkten Zusammenhang von geistigen Fähigkeiten und Charakter-Eigenschaften auf der einen Seite und Schädel bzw. Gehirnform auf der anderen Seite. Nach anfänglicher Begeisterung folgte dann doch Skepsis für seine Theorien. Seine umfangreiche Schädelsammlung zusammen mit seinem eigenen Schädel wird seit seinem Tod im Rollettmuseum in Baden bei Wien in Österreich gezeigt.
Buchtipps:
→ Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791. (Text kann unter „http://www.deutschestextarchiv.de/book/show/gall_untersuchungen_1791“ heruntergeladen werden)
→ Franz Joseph Gall und Johann Kaspar Spurzheim, 1809: „Untersuchungen über die Anatomie des Nervensystems überhaupt, und des Gehirns insbesondere: ein dem Französischen Institute überreichtes Mémoire; nebst dem Berichte der H.H. Commissaire des Institutes und den Bemerkungen der Verfasser über diesen Bericht“. Das Hauptwerk von Gall, welches er zusammen mit Spurzheim veröffentlicht hat! Titelblatt, siehe die folgende Abbildung, (B).
→ Stanley Finger & Paulk Eling, 2019: „Franz Joseph Gall“, Oxford University Press Inc. Titelblatt, siehe die folgende Abbildung, (A). Es soll sich um einen von Gall eigenhändig beschrifteten Menschenschädel handeln!
In Freiburg wohnte einst ein alter Schmied, dessen junge Frau mit ihrem Geliebten, einem Schmiedegesellen, den Tod des Schmieds beschloss. Die beiden töteten den Ehemann mit einem Schlag auf einen Nagel in den Kopf des Schmiedes, während dieser schlief, versteckten den Nagel unter den Haaren, und niemand bemerkte den Mord. Auch schöpfte niemand Verdacht, als die beiden wenig später heirateten. Als aber aus Platzmangel die Leiche des Ermordeten nach einigen Jahren exhumiert wurde, entdeckte der Totengräber, aufmerksam geworden durch eine Kröte, die merkwürdigerweise aus dem Schädel kroch, den Nagel im Kopf und meldete seine Beobachtung beim Stadtrat. So wurden die beiden Mörder schließlich doch noch ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Was lernen wir daraus: Gottes Mühlen mahlen langsam!!